Schlagwort-Archiv: Zeichenpapier

Kalenderblatt
4. Dezember

Im Räderwerk

Kalenderblatt vom 4. Dezember
“Im Räderwerk”
“In the wheelwork”
“En el engranaje”

Stabilo Point, Goldpaste auf Zeichenpapier ca. 20 x 15 cm

Dieses Bild entfaltet sich wie ein vielschichtiges Gefüge aus Kräften, Impulsen und unsichtbaren Mechanismen, die ineinandergreifen und ein größeres Ganzes in Bewegung halten. Die feinen, wellenartigen Linien in Blau, Grün und Rot wirken wie energetische Strömungen, die sich gegenseitig durchdringen, aufschaukeln, überlagern, ein organisches Pulsieren, das den Blick immer tiefer in die Komposition zieht. Aus diesem Strudel erheben sich Formen, die an wirbelnde Zahnräder, synaptische Verbindungen oder kosmische Spiralen erinnern. Sie scheinen zugleich filigran und kraftvoll, fragil und bestimmend, wie jene inneren Prozesse, die unser Denken, Fühlen und Handeln antreiben, ohne dass wir sie bewusst steuern.

Die goldene Diagonale bricht dieses Gefüge wie ein unverhoffter Eingriff des Schicksals, ein Moment der Klarheit, der das Wirken der Kräfte nicht stoppt, aber neu ausrichtet. Sie wirkt wie eine übergeordnete Instanz, ein Funke Intuition oder ein höherer Impuls, der das chaotisch Schöne strukturiert und ihm Richtung gibt. Unter dieser goldenen Schneise beginnt das Räderwerk sich zu ordnen, die Linien werden ruhiger, die Formen geschlossener, fast so, als würde ein inneres Gleichgewicht wiederhergestellt.

In seiner Gesamtheit erzählt das Werk von der Komplexität des inneren Mechanismus, der uns antreibt: den widersprüchlichen Emotionen, den unzähligen Gedankenströmen, den kreisenden Mustern, die uns prägen. Und zugleich davon, dass inmitten dieses vibrierenden Durcheinanders immer wieder Momente aufleuchten, die wie ein goldener Faden durch unser Leben ziehen, Hinweise, Entscheidungen, Erkenntnisse, die das Chaos nicht negieren, sondern ihm Bedeutung verleihen.

So wird „Im Räderwerk“ zu einer visuellen Metapher für die tiefen, unsichtbaren Zusammenhänge unseres Daseins: ein Bild, das uns einlädt, im eigenen Getriebe nicht nur das Mechanische, sondern das Lebendige, Bewegende und Schöpferische zu erkennen.

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Kalenderblatt
27. November

Putschas zum 1. Advent

Kalenderblatt vom 27. November
“Putschas zum 1. Advent”
“Putscha for the first Advent”
“Putscha para el primero Adviento”

Acryl, Acrylpaste, Glitter, Dekosterne auf Zeichenpapier ca. 21 x 15 cm

In diesem Werk „Putschas zum 1. Advent“ entfaltet sich eine vibrierende, elementare Energie, die den Betrachter unmittelbar in einen Übergangsraum zwischen Dunkelheit und leuchtender Erwartung führt. Die tiefen, rauchigen Schwarz- und Grautöne im Hintergrund wirken wie ein winterlicher Schleier, eine Atmosphäre der Stille, der Sammlung, der Vorbereitung. Doch aus diesem stillen Grund steigen Formen auf, die sich wie feurige Funken durch die Dämmerung bewegen.

Die gelben und roten Akzente sind keine bloßen Farbflecken,  sie pulsieren wie Lichtinseln, als würden sich erste Adventskerzen in einem dunklen Raum entzünden. Die Gelbtöne strahlen eine warme, lebensvolle Zuversicht aus, während das Rot wie flackernde Glut wirkt, die von innen her wärmt. Das Zusammenspiel dieser Farben erzeugt ein Gefühl von innerer Bewegung, von Erwachen, von geistigem Aufbruch.

Der diagonal verlaufende Glitterstrom erinnert an einen kosmischen Funkenflug, an das leise Erscheinen des Lichts, das die Adventszeit symbolisch begleitet. Er wirkt wie ein zarter, silbriger Hauch, der das gesamte Bild mit einem Hauch des Wunderbaren überzieht, fast so, als würde ein Sternenschweif die Szene durchqueren. Die kleinen Dekosterne verstärken dieses Motiv der Hoffnung und des Aufbruchs, ohne je aufdringlich zu wirken.

Das Werk kommuniziert kraftvoll, dass Advent nicht nur ein äußeres Ritual ist, sondern ein inneres Leuchten, das sich seinen Weg durch das Dunkel bahnt. Es spricht von Transformation: vom Beginn eines neuen Zyklus, vom Aufkeimen eines Lichts, das langsam, aber unaufhaltsam die Schatten durchdringt. Die dynamischen Pinselzüge, die fast tanzenden Farbstreifen, unterstreichen diese lebendige, fast musikalische Bewegung.

„Putschas zum 1. Advent“ ist ein Bild über Erwartung, Wärme und inneres Entzünden, ein kraftvolles Sinnbild dafür, dass Licht immer dort beginnt, wo wir es selbst entfachen.

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