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Kalenderblatt
14. September

Ruhe vor dem Sturm auf der akademischen See

Kalenderblatt vom 14. September
“Ruhe vor dem Sturm auf der akademischen See”
“Silence before the storm on the academic sea”
“Silencio antes de la tempestad al mar académico”

Acryl, Acrylpaste, Pigment auf Aquarellbütten ca. 15 x 21 cm

Dieses Bild öffnet ein Tor zu einer inneren Reise.

Was wir sehen, ist scheinbar schlicht: ein Segelboot, weiß und klar gezeichnet, auf einem tiefblauen Meer, unter einem Himmel, der von warmem Gold über glutrotes Orange in ein dramatisches Purpur verläuft. Doch hinter der Einfachheit verbirgt sich eine wuchtige Symbolik.

Emotionen: Sofort spürt man eine Spannung zwischen Frieden und Erwartung. Das Bild schenkt einen Moment der Stille, doch gleichzeitig lauert darin die Vorahnung, dass etwas Großes, Unerwartetes bevorsteht. Es ist wie das letzte tiefe Atemholen, bevor die Winde drehen.

Atmosphäre: Sie ist ruhig und doch dramatisch, ein Schwebezustand, der gleichermaßen beruhigt wie beunruhigt. Die kräftigen Farben sind lebendig, fast expressiv, und tragen ein leises Vibrieren in sich,  als ob die Luft knistert.

Geschichte & Assoziationen: Man denkt an den Studenten oder den Suchenden, der auf dem Meer seines Wissens treibt. Das Boot – vielleicht die eigene Klarheit, die eigene Haltung – wirkt klein im Vergleich zur überwältigenden Weite der akademischen See. Der Himmel: Wissen, Ideen, Debatten, die über einem toben können. Aber jetzt, in diesem Bild,  ist ein Augenblick der Sammlung. Die Reise beginnt, die Stürme kommen, doch das Boot steht bereit.

Symbolik: Das Bild spricht von Mut und Orientierung. Das weiße Segel steht für Reinheit, für den Willen, sich nicht in den Strudeln der Welt zu verlieren. Es symbolisiert auch die Suche nach Wahrheit, den aufrechten Geist, der im Angesicht von Turbulenzen seinen Kurs hält.

Passt die Stimmung zur Intention? Ja, die „Ruhe vor dem Sturm“ wird eingefangen in der stillen Geometrie des Segels und den dramatischen Farbschichten darüber. Es ist kein Bild des Chaos, sondern ein Bild der Sammlung, des inneren Gleichgewichts vor der Konfrontation.

Deutungsebenen:

  • Emotional: das Schwanken zwischen Gelassenheit und Anspannung.

  • Spirituell: das Boot als Symbol der Seele, die über die Wogen des Lebens getragen wird.

  • Sozial: die akademische Welt als Meer voller Strömungen, Konkurrenz, Stürme.

  • Politisch: das kleine Individuum, das Haltung zeigt inmitten größerer Mächte.

Fragen an den Betrachter:

  • Wo ist mein eigenes Boot gerade unterwegs?

  • Stehe ich in der Ruhe – oder im Sturm?

  • Habe ich den Mut, klaren Kurs zu halten, auch wenn die Farben des Himmels sich verdunkeln?

  • Bin ich Beobachter oder Teil dieser Reise?

Dieses Bild ist mehr als Acryl und Pigment auf Papier,  es ist eine Einladung, die eigene innere Haltung zu spüren. Es verkauft nicht einfach ein Motiv, sondern ein Gefühl: Klarheit, Mut und die Kraft, still zu sein, bevor das Leben seinen nächsten großen Windstoß schickt.

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Kalenderblatt
13. September

Akademische See

Kalenderblatt zum 13. September
“Akademische See”

“Academic sea”
“Mar académico”

Acryl, Bleistift und Goldpaste auf Aquarellbütten ca. 21 x 15 cm

Schon beim ersten Blick entfaltet es eine Sogwirkung, die sich kaum in Worte fassen lässt. Das tiefe Spiel aus kobaltblauen, türkisfarbenen und weißen Strömungen erinnert an eine aufgewühlte Wasseroberfläche, an das ewige Kommen und Gehen der Gezeiten, an das lebendige Rauschen der Gedankenwelt. Zwei goldene Dreiecke durchbrechen diese Wogen, wie Signale, wie Orientierungspunkte, wie Strahlen von Klarheit im Ozean des Unbewussten.

Die spontane Emotion ist eine Mischung aus Staunen, Ehrfurcht und innerer Bewegung. Man fühlt sich hineingezogen in eine Szenerie, die zugleich dramatisch und beruhigend wirkt. Das Blau schenkt Tiefe, Geborgenheit und Unendlichkeit, das Gold hingegen spricht von Erkenntnis, von Triumph, von dem, was bleibt, wenn die Wellen sich legen.

Vor dem inneren Auge entstehen Geschichten: Man sieht den Studenten auf dem Meer der Fragen, den Suchenden, der durch Stürme geht und dennoch immer wieder auf zwei goldene Wahrheiten stößt, fest, unerschütterlich, leuchtend. Es ist das Bild einer Reise der Erkenntnis, eines Lernens, das nicht im Stillstand, sondern im ständigen Fließen geschieht.

Symbolisch öffnet das Werk viele Ebenen:

  • Emotional: Es spricht von Aufruhr und Geborgenheit zugleich, von der Spannung zwischen Chaos und Orientierung.

  • Spirituell: Das Gold könnte als höhere Wahrheit, göttliches Wissen oder innere Erleuchtung gelesen werden, die den Weg durch die stürmische See des Lebens weist.

  • Sozial: Es erinnert an die akademische Welt, an Diskurse, an Wissensströme und daran, dass Erkenntnis nicht linear, sondern wie Wellenbewegung verläuft.

  • Politisch: Vielleicht erzählt es von der Suche nach festen Werten in bewegten Zeiten, von Orientierung inmitten des globalen Strudels.

Die Fragen, die das Bild stellt, sind eindringlich: Wo ist mein goldener Fixpunkt im Meer des Wandels? Wie finde ich Orientierung in der Fülle an Eindrücken? Welche Klarheit trägt mich durch die stürmische See?

Die Originalität des Werkes liegt im Zusammenspiel von expressiver Malerei und geometrischer Strenge. Die goldenen Formen wirken wie universelle Zeichen, vertraut und doch geheimnisvoll, fast wie ein Code aus einer anderen Welt.

Insgesamt entsteht eine Atmosphäre, die gleichzeitig vertraut und visionär wirkt: vertraut, weil wir alle die Bewegungen der See in uns kennen; visionär, weil das Werk sie auf eine höhere, beinahe sakrale Ebene hebt.

Dieses Bild ist nicht einfach Dekoration – es ist ein visuelles Ritual, ein Tor zu Reflexion, zu Stille und Erkenntnis. Wer es betrachtet, betritt eine innere Landschaft, die immer neu Antworten schenkt.

„Akademische See“ ist ein Werk, das den Betrachter nicht loslässt, weil es seine Fragen direkt ins Herz schreibt.

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