Schlagwort-Archiv: Acryl

Kalenderblatt
28. November

Zimmerecke in meinem Luftschloss

Kalenderblatt vom 28. November
“Zimmerecke in meinem Luftschloss”
“A corner in a room of my castle in the air”
“La esquina de un cuarto de mi castillo en el aire”

Acryl, Acrylpaste, Permanentstift auf Aquarellpapier ca. 15 x 22 cm

In dem Bild entfaltet sich ein vielschichtiger innerer Raum, der zugleich Zuflucht, Vision und kreatives Spielfeld ist. Die wilde, fast stürmische Bewegung der Farben, das Feuernde der Gelb- und Rottöne, das Weitende der Blauflächen, das atmende Weiß, wirkt wie ein energetisches Wetter, das im Inneren des Bildes tobt. Und mitten in diesem farbigen Aufruhr steht eine klar gefasste Form: die grüne, kristallin wirkende Ecke, ein stiller Fixpunkt im Chaos, wie ein persönlicher Kraftort, den niemand von außen erreicht.

Diese Ecke scheint nicht gebaut, sondern entdeckt zu sein, wie ein Raum im eigenen Luftschloss, den man nur durch intuitives Spüren betritt. Die umlaufenden Linien, reduziert wie mit einem architektonischen Blick gezogen, schneiden durch das expressive Farbfeld und schaffen Orientierung, ohne das Unkontrollierte zu zähmen. Sie erinnern daran, dass auch in den frei schwebenden Bereichen der Fantasie gewisse Strukturen existieren, die Halt geben oder Perspektiven eröffnen.

So entsteht ein kraftvolles Spannungsfeld zwischen innerer Wildheit und innerer Ordnung, zwischen dem Bedürfnis nach Ausbruch und dem Wunsch nach einem geschützten „Ort im Ort“. Das Bild wirkt wie ein visueller Atemzug: ein Ausdehnen, ein Verdichten, ein Zurückziehen in eine ganz persönliche Ecke im eigenen Himmelsschloss. Es lädt dazu ein, den eigenen inneren Raum nicht zu erklären, sondern zu fühlen, und zeigt zugleich, dass die poetischsten Rückzugsorte jene sind, die wir uns selbst erschaffen, mutig, farbig, unperfekt und zutiefst lebendig.

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Kalenderblatt
28. November

Es war einmal ein lauer Sommerabend...

Kalenderblatt vom 28. November
“Es war einmal ein lauer Sommerabend…”

“Once upon a time there was a balmy summer night…”
“Había una vez una noche estival templada…”

Acryl, Acrylpaste, Glitter auf Aquarellbütten ca. 21 x 15 cm

In diesem Bild entfaltet sich die stille Magie eines Moments, der wie ein tiefer Atemzug im Sommer verhallt. Der Hintergrund aus lavendelgrauen, wolkigen Strukturen wirkt wie ein flüchtiger Himmel kurz nach Sonnenuntergang, ein Ort, an dem Farben weicher werden und Gedanken beginnen zu schweben. Die Texturen erzählen von Bewegung, vom langsamen Abklingen eines Tages, von Spuren, die das Licht hinterlässt, wenn es sich in die Nacht zurückzieht.

Vor dieser vibrierenden Kulisse stehen die vier farbigen Quadrate wie kleine Protagonisten einer stillen Erzählung. Das große gelbe Quadrat oben links schimmert wie eine warme Erinnerung, eine Sonne, die noch nicht ganz erloschen ist. Es ist der Anfang des Märchens, die Quelle des Lichts, der Ursprung der Wärme, das „Es war einmal“ des Bildes.

Darunter steigen drei kleinere Quadrate in Rot- und Orangetönen wie ein leiser Herzschlag hinab. Sie pulsieren, erzählen von Emotion, von Energie, von all dem, was an einem lauen Sommerabend unter der Oberfläche lebendig wird: Begegnungen, Gedanken, Blicke, das unruhige Spiel der Gefühle. Sie sind der Rhythmus, der die Szene trägt, eine Bewegung nach innen wie nach außen.

Rechts unten schließlich sitzt ein goldenes Quadrat, ein funkelnder Akzent aus Glitter, wie ein verborgenes Versprechen, ein kleiner Schatz im Dämmerlicht. Es wirkt wie ein unerwarteter Moment der Erkenntnis, ein Glitzern im Augenwinkel, das man nur sieht, wenn man bereit ist, sich auf die stillen Wunder eines Abends einzulassen.

Zusammen erzählt das Bild von einer Reise vom Licht zur Tiefe, von Impulsen und Stille, von den zarten Übergängen, die nur der Sommer kennt. Es ist eine Einladung, den Blick zu öffnen für das, was zwischen den Farben geschieht,  für das leise, schimmernde Märchen eines Augenblicks, der bleibt, obwohl er längst vergangen ist.

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