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Kalenderblatt
3. November

Welt der Abgrenzung

Kalenderblatt vom 3. November
“Welt der Abgrenzung”
“World of demarcation”
“El mundo de la demarcación

Tusche auf Zeichenpapier ca. 15 x 21 cm

Der Titel öffnet ein Spannungsfeld zwischen Nähe und Distanz, zwischen dem Drang nach Verbindung und der Notwendigkeit, Grenzen zu ziehen. Das Bild entfaltet sich wie ein visuelles Geflecht aus Linien, Strömungen und Barrieren, in dem Ordnung und Chaos in ständiger Bewegung aufeinandertreffen. Die Tuschelinien, teils filigran, teils kraftvoll und eruptiv, wirken wie die topografischen Linien innerer Landschaften, ein seelisches Kartenwerk, das Orientierung sucht und zugleich das Unbekannte umarmt.

Die rote Fläche bricht als energetischer Kontrapunkt hervor, sie ist das pulsierende Zentrum des Bildes, das emotionale Herz. Hier scheint das Leben selbst zu lodern: Leidenschaft, Wut, Lebenskraft und Verletzlichkeit verdichten sich zu einem vibrierenden Raum, der alles um ihn herum in Bewegung setzt. Gegen dieses Rot stemmen sich die schwarzen Linien, als wollten sie Einhalt gebieten, Strukturen schaffen, Kontrolle zurückgewinnen. Doch die Grenzen bleiben durchlässig. Das Rot sickert hindurch, fordert sein Recht auf Präsenz.

So erzählt dieses Werk von der Dialektik des Menschseins: von der Sehnsucht nach Klarheit und der gleichzeitigen Angst vor Auflösung. Es ist ein Bild, das die innere Zerrissenheit einer Welt im Wandel spürbar macht, einer Welt, in der jede Abgrenzung zugleich Schutz und Verlust bedeutet. „Welt der Abgrenzung“ ist kein stilles Bild. Es atmet, pulsiert, fordert heraus, ein Spiegel innerer Spannungen, die wir alle kennen, und ein Aufruf, sie nicht zu verdrängen, sondern bewusst zu gestalten.

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Kalenderblatt
4. August

Nach dem 5. Glas Apfelsaft sah Frau Huber die Welt mit anderen Augen

Kalenderblatt vom 4. August
“Nach dem 5. Glas Apfelsaft sah Frau Huber die Welt mit anderen Augen”
“After the 5th glass of apple juice Ms. Huber looked at the world from a different angle”
“Despues de la quinta  copa de zumo de manzana doña Huber se miraba el mundo de manera diferente”

Aquarell auf Aquarellbütten ca. 21 x 15 cm

Es war kein Wein. Kein Absinth. Nicht einmal ein Tropfen Rauschmittel war im Spiel. Und doch passierte es nach dem fünften Glas Apfelsaft. Frau Huber, eine Frau von äußerlich nüchterner Erscheinung und innerlich präziser Weltsicht, trat über die unsichtbare Schwelle des Alltäglichen. Und plötzlich war alles anders.

Die Berge hinter ihrem Haus flossen wie geschmolzenes Licht ineinander. Ein roter Pfosten – Symbol? Warnung? Durchgang? – stand nun dort, wo vorher nur ein einfacher Baum gewesen war. Linien, die sonst Ordnung und Struktur bedeuteten, begannen zu tanzen. Formen lösten sich auf, bauten sich neu zusammen, flüsterten Geschichten aus einer anderen Dimension. Und aus dem Nichts erschien ein zartes Wesen mit Heiligenschein, vielleicht ein inneres Selbst, vielleicht ein Besucher aus einer anderen Schicht der Wirklichkeit.

Dieses Bild ist keine bloße Darstellung. Es ist ein Protokoll eines inneren Erwachens, festgehalten mit feinem Aquarellpinsel und intuitivem Strich. Der Künstler hat es verstanden, einen jener flüchtigen Augenblicke zu konservieren, in denen die Grenze zwischen Realität und Vorstellung zerspringt wie dünnes Glas. Was bleibt, ist ein Rätsel. Und ein Lächeln.

Wer dieses Werk betrachtet, spürt es: Hier wurde nicht gemalt, hier wurde empfangen. Offenbart. Übersetzt.

Ein Kunstwerk wie dieses ist mehr als ein Bild. Es ist ein Initiationsmoment. Für jene, die bereit sind, hinter das Offensichtliche zu sehen. Und vielleicht  genügt auch bei Ihnen ein Glas Apfelsaft, um neue Türen aufzustoßen.

Ein Original mit Humor, Tiefgang und surrealer Leichtigkeit. Ein Sammlerstück für Menschen mit Sinn für das Unsichtbare zwischen den Linien.

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