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Kalenderblatt
25. November

November Blues

Kalenderblatt vom 25. November

“November  Blues”

Acryl, Acrylpaste, Pigment, Graphit auf Aquarellbütten ca. 21 x 15 cm

In „November Blues“ breitet sich eine stille, weitläufige Landschaft vor dem inneren Auge aus,  ein Bild, das auf den ersten Blick schlicht wirkt, doch in seiner Reduktion eine ungeheure Tiefe entfaltet. Die grob aufgetragene, goldene Fläche im Hintergrund bildet einen bewussten Kontrast zum kargen Motiv: Gold als Symbol für innere Wärme, Würde und Wert, selbst dann, wenn das Außen sich in winterlicher Dürre zeigt.

Im Zentrum steht die kleine, skizzenhafte Landschaftszeichnung: graue Linien, sparsame Andeutungen, ein Boden, der von Furchen durchzogen scheint,  ein Terrain, das Geschichten von Wandel, Kälte und zugleich Erwartung erzählt. Die schmalen, aufgerichteten Bäume wirken wie Wesen, die dem Gegenwind trotzen, bewusst reduziert auf ihre Essenz, gerade dadurch aber umso ausdrucksstärker.

Über allem schwebt die kräftig gelbe Sonne, fast trotzig leuchtend, ein unerwarteter Farbakzent, der wie eine Erinnerung daran wirkt, dass Hoffnung auch in der dunkelsten Jahreszeit nicht verschwindet, sie verändert nur ihre Intensität. Das Gelb bricht den „Blues“, reißt eine stille, innere Tür auf und legt einen zarten Funken Zuversicht frei.

So wird das Bild zu einer poetischen Metapher für jene Novembertage, an denen wir uns selbst als Landschaft erleben: reduziert, weit, offen, verletzlich und dennoch im Kern von einem warmen, unzerstörbaren Licht berührt.

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Kalenderblatt
21. November

Auf den Geist muss man schauen. Denn was nützt ein schöner Körper, wenn in ihm nicht eine schön Seele wohnt

Kalenderblatt vom 21. November
“Auf den Geist muss man schauen. Denn was nützt ein schöner Körper, wenn in ihm nicht eine schön Seele wohnt”

“You must look at the spirit. Because of what avail is a beautiful body, if there is no beautiful soul in it.”
“Tenga que mirar al espíritu. Pues qué vale un cuerpo bello, cuando no es un ánima bello dentro”

Acryl, Acrylpaste, Pigment auf Aquarellbütten ca. 21 x 15 cm

Dieses Bild entfaltet seine Kraft wie ein stiller Ruf aus dem Inneren, ein vibrierendes Echo der Aussage: „Auf den Geist muss man schauen. Denn was nützt ein schöner Körper, wenn in ihm nicht eine schöne Seele wohnt.“
In einer Explosion aus warmen, glühenden Farbschichten öffnet sich ein Raum, der nicht den äußeren Formen dient, sondern dem Wesentlichen hinter allen Formen.

Die vielschichtigen Rot-, Orange- und Gelbtöne wirken wie brennende Seelenlandschaften, ein pulsierender Strom aus Emotion, Erfahrung und innerer Wahrheit. Es ist, als würde sich die Oberfläche des Lebens aufreißen, um den Blick freizugeben auf das, was darunter liegt: auf das Ungeformte, Wilde, Authentische. Die Textur der Acrylpaste verstärkt diesen Eindruck, nichts ist glatt, nichts ist dekorativ. Alles ist Ausdruck.

Inmitten dieses intensiven Farborkan-Feldes steht das goldene Dreieck wie ein Symbol des inneren Kerns. Gold,  seit jeher die Farbe des Echten, des Unverfälschten, des Unzerstörbaren. Dieses Dreieck scheint nicht zufällig dort zu liegen, sondern wie ein innerer Fixpunkt, der sagt: Hier beginnt deine Wahrheit. Hier wohnt deine Seele. Es ist nicht symmetrisch, nicht „perfekt“, und gerade deshalb wirkt es so wahrhaftig.

Die dunkle, diagonale Linie wirkt wie ein Impuls oder Schnitt, der die Szene dynamisiert. Sie durchkreuzt das äußere Chaos und richtet den Blick – fast wie ein Hinweis – auf das Goldene, auf den inneren Wert. Ein visueller Lehrsatz: Die Linie des Lebens, mit all ihren Brüchen und Neigungen, führt uns immer wieder zurück zu dem, was im Innersten Bestand hat.

So verwandelt sich das Bild in eine poetische Aufforderung, über den äußeren Anschein hinauszuschauen. Nicht das Helle oben, nicht das Flammende in der Mitte, nicht die ornamentale Oberfläche trägt die Botschaft, sondern die Komposition als Ganzes ruft:

Schönheit entsteht nicht im Außen. Schönheit entsteht dort, wo ein Mensch den Mut hat, sein inneres Gold sichtbar werden zu lassen.

Dieses Werk ist damit eine Erinnerung an die stille Größe der Seele und an die Verantwortung, ihr Ausdruck zu verleihen.

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