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Kalenderblatt
10. September

Gewisse Bilder haben die Frische von Maiglöckchen

Kalenderblatt vom 10. September
“Gewisse Bilder haben die Frische von Maiglöckchen”
“Certain pictures have the freshness of lilies of the valley”
“Ciertas pinturas tienen la frescura de lirios de los valles”

Tusche, Aquarell auf Aquarellbütten ca. 15 x 21 cm

Der Titel dieses Werkes ist ein Versprechen: ein Aufatmen, ein Innehalten, ein Frühlingshauch im Innersten. Das Bild selbst hält Wort: Mit leuchtenden Farben, kraftvollen Strichen und geheimnisvollen Symbolen entfaltet sich eine Szenerie, die sofort Lebendigkeit, Aufbruch und Neugier weckt.

Spontan löst es Staunen und ein zartes Glücksgefühl aus, ähnlich dem Moment, wenn man an einem klaren Morgen aus dem Fenster blickt und die Welt plötzlich in einem neuen Licht sieht. Zugleich liegt darin eine Spur Rätselhaftigkeit, die die Betrachterin oder den Betrachter auffordert, tiefer einzutauchen.

Die Atmosphäre wirkt zugleich ruhig und vibrierend: ruhig durch die klaren Linien, das Weiß des Papiers und die fast spielerische Leichtigkeit der Formen; vibrierend durch die starken Kontraste von Rot, Orange und Violett, die wie ein inneres Feuer lodern. Hier atmet Freiheit, doch auch ein leiser Hauch von Drama und Transformation.

Das Bild erzählt eine Geschichte, die sich mit jedem Blick weiter entfaltet: eine Landschaft des Bewusstseins, in der sich Natur, Architektur und kosmische Symbole begegnen. Man sieht Wege, Ströme, Spiralen, als wären es Lebenslinien, Entscheidungen, Aufbrüche. Die Sonne brennt als Urquelle, daneben eine Spirale, die an Ewigkeit, Wiederkehr und schöpferische Kraft erinnert. Linien wie Felder oder Ströme öffnen sich nach vorn, als Einladung: „Wo führt dein Weg hin?“

Symbolisch könnte das Bild die Verbindung von Erde und Kosmos, von Ordnung und Chaos, von Herkunft und Zukunft darstellen. Es scheint zu sagen: Jede Reise ist einzigartig, jeder Schritt ein schöpferischer Akt.

Die möglichen Deutungsebenen sind vielfältig: emotional als Ausdruck von Aufbruch und innerer Befreiung, spirituell als Landkarte des Seins, sozial als Reflexion von Wegen und Umwegen, die eine Gesellschaft nimmt, und sogar politisch, wenn man die Formen als Brücken, Grenzen oder Tore interpretiert.

Fragen entstehen beim Betrachten fast zwangsläufig: Bin ich auf meinem Weg? Wähle ich das Licht oder den Schatten? Lasse ich mich vom Rhythmus des Lebens tragen oder baue ich Mauern? Diese Fragen machen das Werk nicht nur ästhetisch reizvoll, sondern zu einem Spiegel der Seele.

Und ja, das Werk ist originell. Es schöpft zwar aus vertrauten Bildwelten – Sonne, Spirale, Landschaft – doch die Komposition, die Leichtigkeit des Strichs, die poetische Klarheit machen es einzigartig. Es wirkt wie ein Traum, der sich in Farbe verflüchtigt, und zugleich wie eine Botschaft, die lange nachhallt.

Dieses Bild kauft man nicht einfach als Dekoration. Man holt sich einen Wegbegleiter ins Haus, ein Stück lebendige Inspiration, das immer wieder neu berührt, Fragen stellt und Antworten schenkt.

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