
Kalenderblatt vom 17. November
“Im Nebel der Ewigkeit sehend werden”
“Begin to see in the fog of enternity”
“Llegar a ser viendo en la niebla de la eternidad”
Acryl, Acrylpaste auf Papier ca. 15 x 21 cm
In diesem Bild entfaltet sich ein Zustand, der zwischen Sichtbarkeit und Geheimnis schwebt, ein feiner Schleier, der nicht trennt, sondern verbindet. Die weichen, geschwungenen Bewegungen wirken wie Spuren einer unsichtbaren Hand, die durch den Nebel streicht und dabei eine stille Offenbarung freilegt. Der farbige Hauch von Ocker, Blau und zartem Rot glimmt wie ein inneres Licht, das sich seinen Weg durch die Schichten des Ungewissen bahnt.
„Im Nebel der Ewigkeit sehend werden“ erzählt von jenem Moment, in dem Wahrnehmung weniger durch das Auge entsteht, sondern vielmehr aus einem inneren Erwachen heraus. Der Nebel wird hier nicht als Verwirrung verstanden, sondern als Schwelle, ein Übergang zwischen Welt und Ursprung, zwischen äußeren Eindrücken und innerem Wissen. Die verwischten Linien erinnern an Erinnerungen, die sich gerade neu ordnen, während die transparenten Lasuren eine Tiefe andeuten, die weit über die sichtbare Oberfläche hinausreicht.
Dieses Werk lädt dazu ein, das Ungefähre nicht zu fürchten, sondern als Raum der Offenbarung zu erkennen. Es ist ein Bild des leisen Durchbruchs, des langsamen Klarwerdens, des Zartwerdens im Angesicht der Ewigkeit. Wer sich darauf einlässt, spürt, wie die eigene Wahrnehmung sich ausdehnt, nicht trotz des Nebels, sondern gerade durch ihn hindurch.
