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Kalenderblatt
8. September

Es gibt keine Glühbirnenfelder mehr

Kalenderblatt vom 08. September
“Es gibt keine Glühbirnenfelder mehr”
“There are no more fields of light bulbs”
“No hay más campos de bombillas”

Aquarell, Tusche, Goldpaste auf Aquarellbütten ca. 15 x 21 cm

Das Bild entfaltet auf den ersten Blick eine eigenwillige Mischung aus Melancholie, Poesie und subtiler Ironie. Die Farbfläche im Hintergrund – ein Übergang von warmem Gelb ins ruhige Blaugrün – lässt eine fast abendliche Ruhe entstehen, doch die schwarzen Tuschestrukturen setzen unruhige, vibrierende Akzente. Spontan entstehen Emotionen wie Nachdenklichkeit, stille Wehmut und eine leise Sehnsucht nach etwas, das unwiederbringlich verloren scheint.

Die Atmosphäre ist vielschichtig: Einerseits still und weit, fast wie eine Landschaft, die man im Traum durchwandert. Andererseits irritierend durch die skurrilen Formen, die wie vergessene Relikte aus einer anderen Zeit wirken, kugelige Gebilde, die einst vielleicht Licht versprachen, nun aber wie ausgezehrte Fossilien auf dem Boden liegen.

Sofort drängt sich eine Geschichte von Verlust und Transformation auf. Der Titel öffnet einen märchenhaften Gedankenraum: Was wäre, wenn Glühbirnen tatsächlich auf Feldern wuchsen, wie Früchte, die uns Licht schenken? Und was bedeutet es, dass es diese Felder nun nicht mehr gibt? Eine Welt nach dem Licht, eine Welt nach dem Fortschritt, eine Welt, in der wir neue Quellen der Inspiration suchen müssen.

Symbolisch kann das Bild als Reflexion über den Wandel unserer Zeit gelesen werden: das Ende alter Technologien, der Abschied von künstlichem Licht als Metapher für das Ende vertrauter Sicherheiten. Spirituell betrachtet verweist es auf die Suche nach innerem Licht: Die Sonne, die wie ein aufgewühltes, spiralförmiges Herz am Horizont steht, ersetzt die künstlichen Lichtquellen durch etwas Ursprünglicheres, Lebendigeres. Politisch oder sozial lässt es sich deuten als Kommentar zur Erschöpfung von Ressourcen, zur Fragilität des Fortschritts, ein poetischer Protest gegen das Ausbeuten von Energien, die nicht unendlich sind.

Das Werk stellt Fragen, die tief berühren: Woher kommt unser Licht heute? Woran entzünden wir unsere Hoffnung, wenn das Vertraute versiegt? Können wir uns an eine neue Quelle anschließen, an Natur, Gemeinschaft, Spiritualität?

In seiner Gestaltung wirkt das Bild originell und unverbraucht. Zwar erinnert die Kombination aus Aquarellhintergrund und Tuschelinien an Surrealismus und expressive Landschaftszeichnungen, doch die Metaphorik des „Glühbirnenfeldes“ schafft einen völlig eigenen, unverwechselbaren Bildkosmos.

Damit wird dieses Werk zu einem kraftvollen Impulsbild für Sammler und Liebhaber, die nicht nur ein Kunstwerk erwerben möchten, sondern ein visuelles Gedankenspiel, ein poetisches Rätsel und einen emotionalen Spiegel. Wer es betrachtet, wird unweigerlich hineingezogen in die stille Frage: Was bleibt, wenn das künstliche Licht erlischt?.

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