
Kalenderblatt vom 13. Oktober
“Am Fuße des Berges lag ein Weizenfeld”
“Submontane there was a cornfield”
“Al pie de la montaña había un trigal”
Acryl, Acrylpaste auf Aquarellpapier ca. 15 x 21 cm
Der Titel klingt wie der Beginn einer alten Erzählung, die irgendwo zwischen Traum und Erinnerung spielt. Dieses Werk zieht den Betrachter hinein in eine Landschaft, die nicht einfach gesehen, sondern gefühlt werden will. Dunkle, brodelnde Wolken wälzen sich über das Bild, schwer von unausgesprochenen Emotionen, und darunter breitet sich das goldene, pulsierende Leben des Feldes aus, ein Symbol für Reife, Fülle und Hoffnung. Wo Licht und Schatten aufeinandertreffen, entsteht Spannung, jene magische Zone, in der sich das Leben selbst offenbart.
Es heißt, dass einst ein junger Mann jeden Morgen an genau diesem Ort stand, am Fuße des Berges, wo das Licht zuerst das Korn berührte. Er war auf dem Weg, seinen eigenen Gipfel zu finden, doch jeden Tag blieb er kurz stehen, um den Atem des Windes über das Feld zu spüren. „Wenn ich je vergesse, warum ich gehe,“ sagte er, „dann erinnere mich an dieses Leuchten.“ Und so wurde das Weizenfeld zu seinem stillen Lehrer, zu einem Symbol für Wachstum, das im Schatten beginnt und im Licht vollendet wird.
Die rau aufgetragene Acrylpaste verleiht dem Bild Körper und Atem; man meint fast, den Wind über das Korn streichen zu hören, das am Fuß des mächtigen Berges im Tanz mit der Schwere des Himmels steht. Es ist ein Moment des Widerstands und der Hingabe zugleich, die Erde, die sich dem Sturm entgegenstellt, das Licht, das durch die Dunkelheit dringt.
Dieses Bild ist eine innere Topografie, ein Spiegel jener Augenblicke, in denen wir am Fuß unserer eigenen Berge stehen. Es erinnert daran, dass Schönheit nicht in der Abwesenheit von Dunkelheit liegt, sondern im Mut, sie zu durchleuchten.
„Am Fuße des Berges lag ein Weizenfeld“ ist ein Werk für Menschen, die Tiefe suchen, für jene, die wissen, dass jedes Korn Licht in sich trägt, selbst wenn der Himmel sich verdunkelt. Wer dieses Bild betrachtet, spürt: Hier geschieht Wandlung. Hier beginnt Ernte. Hier wächst die Seele.