
Das Kalenderblatt zum 7. September
“Im Schweigen der fließenden Schatten“
“Within the Silence of the Flowing Shadows”
“En el Silencio de las Sombras que Fluyen”
Aqarell und Acrylpaste auf Aquarellbütten ca 21 x 15 cm
Das Werk entfaltet bereits beim ersten Blick eine magnetische Wirkung. Es ist kein lautes Bild, sondern eines, das sich leise ins Herz einschreibt, wie ein Traum, den man beim Erwachen kaum greifen kann und der doch den ganzen Tag nachklingt.
Spontan löst es Gefühle von Geborgenheit und Geheimnis aus, ein sanftes Staunen, das sich mit einer Spur von melancholischer Sehnsucht mischt. Die Atmosphäre ist weder gänzlich ruhig noch dramatisch. Sie bewegt sich zwischen beiden Polen, wie ein Atemzug zwischen Tag und Nacht, zwischen Klarheit und Ungewissheit.
Vor dem inneren Auge entstehen Bilder: ein nächtlicher Wald, durch den flüssiges Licht rinnt, Schatten, die sich wie Wesen bewegen, eine Schwelle zwischen Welten. Das Bild erzählt von Übergängen, vom Unsichtbaren, das nur im Verborgenen seine Gestalt zeigt. Es könnte das Rätselhafte unseres eigenen Inneren symbolisieren, die Stille unterhalb der Gedanken, den Ort, an dem Visionen geboren werden.
Die Stimmung des Werkes passt zur vermuteten Intention: ein surreal-mystischer Raum, der mehr fragt, als er antwortet. Der Betrachter wird eingeladen, sich auf die Reise ins eigene Innere zu begeben. Auf emotionaler Ebene öffnet es Tore zu Traum, Erinnerung und Sehnsucht. Spirituell lässt sich darin eine Meditation über Vergänglichkeit und Transformation lesen. Sozial könnte es als Bild unserer Zeit verstanden werden, in der wir uns zwischen Klarheit und Verunsicherung bewegen. Politisch mag es Fragen nach dem Unsichtbaren hinter den sichtbaren Strukturen aufwerfen.
Das Werk stellt Fragen, die nicht mit Worten zu beantworten sind: „Was verbirgt sich in deinem Schatten?“ – „Welche Wahrheit fließt zwischen den Zeilen deines Lebens?“ – „Kannst du die Schönheit im Unbestimmten ertragen?“
Gerade darin liegt seine Originalität: Es erinnert zwar an Strukturen aus der Natur, an Nebel, Wasser, Rinde oder Nachtlandschaften, doch bleibt es radikal eigenständig, weil es keine eindeutige Form vorgibt. Es fordert den Betrachter, seine eigene Geschichte hineinzulegen und macht das Bild damit zu einem Spiegel der Seele.
Wer dieses Werk erwirbt, nimmt nicht nur ein Bild mit nach Hause. Er holt sich einen geheimnisvollen Raum, einen inneren Begleiter, der Tag für Tag neue Aspekte offenbart. Ein Bild, das nicht still an der Wand hängt, sondern mit dem Betrachter in einen Dialog tritt im Schweigen, in den fließenden Schatten.