Kalenderblatt
19. September

Kalenderblatt 19. September

Das Kalenderblatt zum 19. September

„Im Feuer der Wandlung – Geburt des inneren Goldes“
“In the Fire of Transformation – Birth of the Inner Gold”
“En el fuego de la transformación – Nacimiento del oro interior”

Acryl und Acrylpaste auf Aquarellbütten ca 21 x 15 cm

Dieses Werk entfaltet beim ersten Blick eine unmittelbare, fast körperlich spürbare Kraft. Das intensive Gelb-Orange strahlt wie ein inneres Feuer und löst spontan Gefühle von Aufbruch, Wärme und Lebendigkeit aus. Zugleich erzeugen die dunkleren Einschlüsse im unteren Bereich ein Spannungsfeld, das an Tiefe, Schatten und unausgesprochene Geheimnisse erinnert. Diese Kombination macht das Bild alles andere als eindimensional: Es ist lebendig und dramatisch, voller innerer Bewegung, und trägt doch einen ruhigen, fast meditativen Kern in sich.

Die Atmosphäre wirkt wie der Moment eines Übergangs, als würde man Zeuge eines Augenblicks, in dem sich Dunkelheit in Licht verwandelt. In dieser Spannung liegt die Erzählung des Werkes. Es ist, als würde das Bild die Geschichte einer Transformation erzählen: aus dem Chaos und der Dichte der Nacht entsteht Klarheit, Helligkeit und neue Ordnung. Man könnte sagen, es ist ein Sinnbild für Alchymie, in der das Unedle im Schmelztiegel des Feuers in Gold verwandelt wird.

Die Farbwahl verstärkt diese Erzählung auf eindringliche Weise. Das dominierende Gelb weckt Assoziationen an Sonne, Lebensfreude und spirituelle Erleuchtung. Die kontrastierenden dunklen Farben unten wirken wie das Erdreich, aus dem das Licht emporsteigt. Die Übergänge sind nicht hart, sondern fließend und organisch, was eine Spannung zwischen Gegensätzen schafft: Licht und Schatten, Schwere und Leichtigkeit, Erde und Himmel. Dieser Farbklang ist harmonisch und zugleich unruhig, wodurch eine Dynamik entsteht, die das Auge immer wieder von Neuem fesselt.

Die Botschaft des Bildes ist mehrschichtig. Auf der emotionalen Ebene lädt es den Betrachter dazu ein, eigene Erfahrungen von Aufbruch, Veränderung und innerem Wachstum zu reflektieren. Spirituell gesehen könnte es ein Bild der Verwandlung des Selbst sein, das aus Dunkelheit ins Licht tritt. Sozial oder politisch ließe sich auch von einem Aufbruch in eine neue Zeit sprechen, in der das Alte nicht verschwindet, sondern sich verwandelt. Diese Offenheit macht das Werk so faszinierend: Es spricht auf mehreren Ebenen gleichzeitig und erlaubt persönliche wie kollektive Deutungen.

Gerade diese Mehrdeutigkeit ist ein Zeichen von Originalität. Zwar knüpft das Bild an archetypische Erfahrungen von Licht und Dunkelheit an, doch durch die haptische Struktur der Acrylpaste und die Farbintensität entsteht eine ganz eigene Handschrift. Es wirkt vertraut im Sinn von universell und gleichzeitig neu, frisch und einzigartig.

Die Intention  des Künstlers scheint klar durch: Nicht bloß ein ästhetisches Bild zu schaffen, sondern ein Erlebnis. Ein Bild, das mehr ist als Oberfläche, sondern das Herz und den Verstand gleichermaßen berührt.

Das Werk stellt uns Fragen, die unter die Haut gehen: Wo in meinem Leben stehe ich zwischen Dunkelheit und Licht? Welche Transformation will sich in mir vollziehen? Habe ich den Mut, mein eigenes inneres Gold zu gebären?

Dieses Bild ist damit weit mehr als ein Kunstwerk, es ist ein Spiegel des inneren Weges, ein visueller Begleiter für Menschen, die Veränderung suchen, und ein Sammlerstück, das in jedem Raum eine Atmosphäre von Aufbruch, Tiefe und Erneuerung schafft.

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