
Das Kalenderblatt zum 19. Oktober
“Stadt im Morgennebel zwischen Traum und Erwachen“
“City in the Morning Mist – Between Dream and Dawn”
“Ciudad Velada por la Niebla – Entre el Ensueño y el Despertar”
Acryl und Acrylpaste auf Aquarellbütten ca 15 x 21 cm
Ein leises Raunen liegt über dieser Szene, als würde die Welt noch zögern, ob sie wirklich erwachen will. Zwischen Nebelschleiern und ersten Lichtstrahlen zeichnet sich etwas ab, das an Mauern erinnert, an Wege, vielleicht an Erinnerungen. Das Bild pulsiert, lebt, atmet. Gelb und Rot brechen durch die Tiefe, als wären sie Botschafter eines neuen Tages, der sich behutsam seinen Platz erobert.
Die erste Emotion, die dieses Werk hervorruft, ist eine Mischung aus Sehnsucht und Hoffnung. Es lädt ein, innezuhalten, zu spüren, wie sich das Alte vom Neuen trennt, ein Moment der Schwelle, des Übergangs. Die Atmosphäre ist dicht, fast mystisch, und dennoch warm. Nichts in diesem Bild ist laut, und doch scheint alles in Bewegung zu sein.
Vielleicht erzählt es die Geschichte einer inneren Stadt, einer Landschaft der Seele, in der Nebel nicht Bedrohung, sondern Schutz ist. Ein Ort, an dem man den eigenen Herzschlag wieder hören kann. Der Nebel verschleiert und offenbart zugleich. Wer hineinschaut, wird unweigerlich an die eigene Lebensreise erinnert: an Zeiten des Suchens, des Verlierens, des Wiederfindens.
Dieses Bild spricht von Verwandlung. Vom Erwachen nach einer langen Nacht, von der zarten Ahnung, dass etwas Neues beginnen will, auch wenn der Weg dorthin noch im Dunst liegt. Es ist, als würde das Licht selbst durch die Schichten der Erfahrung brechen, um das Eigentliche sichtbar zu machen.
Die Symbolik ist vielschichtig: Das Licht als Bewusstsein. Der Nebel als das Unbekannte. Die Stadt als das eigene Innenleben, das aus Fragmenten, Erinnerungen und Visionen besteht. Alles verschmilzt, alles ist im Wandel, so wie das Leben selbst.
Und so stellt das Bild leise, aber eindringlich Fragen:
Was liegt noch verborgen hinter dem Schleier meiner Wahrnehmung?
Welche Träume warten darauf, im Licht des neuen Tages Form anzunehmen?
Bin ich bereit, die vertrauten Konturen loszulassen, um mich selbst neu zu entdecken?
„Stadt im Morgennebel – zwischen Traum und Erwachen“ ist kein Bild, das man nur betrachtet – man begegnet ihm. Es spricht den Teil in uns an, der sich nach Klarheit sehnt, ohne die Tiefe des Geheimnisses zu verlieren. Es ist eine Einladung, den eigenen Übergang zu feiern, vom Unsichtbaren ins Sichtbare, vom Traum ins bewusste Sein.
Ein Werk für Menschen, die spüren, dass wahre Veränderung still beginnt, genau dort, wo der Nebel sich lichtet.