
Kalenderblatt vom 10. Dezember
“Lollygagging”
Acryl, Acrylpaste, Pigment auf Aquarellbütten ca. 21 x 15 cm
„Lollygagging“ entfaltet seine Wirkung wie ein präzise komponiertes Innehalten: ein Moment, in dem sich Bewegung und Stille gegenseitig verstärken. Die scharf konturierten Farbflächen in Gold, Weiß, Orange und Silber stehen wie archetypische Kräfte im Raum. Sie wirken autonom und doch miteinander verwoben, als würde jede Form einen eigenen Impuls tragen, der jedoch erst im Zusammenspiel sichtbar wird.
Der dunkel nuancierte Hintergrund bildet eine Art stillen Resonanzraum. Er hält die Formen, ohne sie festzulegen, und verleiht dem Bild jene eigentümliche Spannung, in der das Verweilen selbst zur Handlung wird. Besonders das leuchtende Orange fungiert als visuelles Herzstück: ein kraftvoller Akzent, der in die Ruhe hineinruft und verdeutlicht, dass auch im scheinbar ziellosen Moment eine innere Glut brennt.
Die schmalen, zielgerichtet wirkenden Linien – mal aufstrebend, mal abgleitend – erinnern an gedankliche Vektoren, an Richtungen, die wir einschlagen könnten, aber nicht müssen. Sie verleihen dem Bild eine subtile Dynamik, die das „Herumstreifen“ nicht als Verlust, sondern als offenen Möglichkeitsraum sichtbar macht.
So wird „Lollygagging“ zu einer poetischen Reflexion über das Potenzial der Pause: Nur wer sich dem Schweifen hingibt, entdeckt jene verborgenen Wege, die sich dem Blick der Eiligen entziehen.
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