Kalenderblatt
19. November

A Whole Lotta Love

Kalenderblatt vom 19. November
“A Whole Lotta Love”

Acryl, Acrylpaste auf Aquarellbütten ca. 15 x 21 cm

Dieses Bild pulsiert wie ein aufgedrehter Verstärker, der die Wände vibrieren lässt. Der erste Eindruck ist ein explosives Rot, das sich wie ein leidenschaftlicher Strom über die Bildfläche ergießt. Es wirkt, als würde das Bild selbst atmen, heiß, ungestüm, elektrisch aufgeladen. Die kraftvollen Schwünge erinnern an gitarrenverzerrte Herzschläge, an die rohe Energie eines Moments, der sich nicht zähmen lässt.

Zwischen den impulsiven Rotflächen blitzen hellere, fast körperhafte Strukturen auf, die aussehen wie aufgerissene Stellen einer Oberfläche, unter der sich Emotionen stauen. Dieser Wechsel aus Verdichtung und Aufbrechen erzeugt ein Gefühl von innerem Drängen, von etwas, das unbedingt nach außen will. Es ist, als ziehe die Malerei den Betrachter mitten hinein in einen Strudel aus Verlangen, Anziehung und Befreiung.

Besonders auffällig ist der blaue, fast kubische Farbraum im unteren Bereich,  wie ein Gegenpol, ein energetisches Ventil. Er steht im Kontrast zum heißen Rot, als wäre er ein kühlender, geheimnisvoller Kern, in dem sich das rohe Gefühl bündelt und neu formiert. Dieser Kontrast verstärkt das Thema Liebe: das Aufeinanderprallen von Hitze und Tiefe, von Leidenschaft und rätselhafter Ruhe.

Das Bild wirkt insgesamt wie eine visuelle Übersetzung eines Gitarrenriffs – wild, vibrierend, unverschämt direkt. Es ist ein Statement: Liebe ist nicht leise. Sie ist ein Feuer, das Räume füllt, Grenzen sprengt und uns zwingt, uns selbst zu spüren.

„A Whole Lotta Love“ zeigt genau das: eine Liebe, die nicht bittet, sondern fordert; die nicht flüstert, sondern brüllt; die nicht nur gefühlt, sondern gelebt werden will. Dieses Werk ist keine Betrachtung,  es ist ein Erlebnis.

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