
Das Kalenderblatt zum 19. November
“Wo die goldene Schlange den Traumkreis öffnet“
“Where the Golden Serpent Opens the Dream Circle”
“Donde la Serpiente Dorada Abre el Círculo del Sueño”
Acryl und Acrylpaste auf Aquarellbütten ca 21 x 15 cm
Dieses Bild entfaltet sich wie ein leiser mythologischer Urknall, ein Moment, in dem sich die unsichtbaren Kräfte hinter der Welt kurz zeigen. In den vibrierenden Gelb- und Goldfeldern pulsiert eine Energie, die an das Erwachen einer uralten Kraft erinnert, während das tiefe Blau den Schutzraum jener Sphäre bildet, in der Transformation stattfindet.
Die Formen wirken wie Spuren einer „Goldenen Schlange“, eines archetypischen Symbols für Wandel, Weisheit und zyklische Erneuerung. Man hat das Gefühl, dieses Wesen bewege sich nicht in einer linearen Welt, sondern öffne einen Traumkreis, einen metaphysischen Raum, in dem innere Entwicklung möglich wird. Die violetten Akzente wirken wie ein Echo spiritueller Klarheit, ein Hinweis darauf, dass Erkenntnis nicht aus dem grellen Licht, sondern aus dem Zusammenspiel von Schatten und Schimmer entsteht.
Das Bild erzählt, ohne Figuren, ohne klare Konturen, von einem Übergangszustand: dem Moment zwischen altem Selbst und neuem Sein, einem Schwellenpunkt, den jeder Mensch in seiner inneren Reise irgendwann berührt. Es ist, als hätte der Künstler einen Blick in das Unterbewusste erhascht und diesen Augenblick festgehalten, in dem Chaos und Ordnung sich kurz die Hand reichen. So verwandelt sich das Werk in ein visuelles Mantra, das den Betrachter einlädt, tiefer zu sehen: nicht auf das, was sichtbar ist, sondern auf das, was sich gerade erst formt.