
Das Kalenderblatt zum 17. November
“Chromatische Spannungsfelder zwischen Lichtzonen”
“Chromatic Tension Fields Between Zones of Light”
“Campos de Tensión Cromática entre Zonas de Luz”
Acryl und Acrylpaste auf Aquarellbütten ca 15 x 21 cm
In diesem Werk entfaltet sich ein poetisches Spannungsfeld aus Farbe, Bewegung und innerer Resonanz, das den Betrachter unmittelbar in eine Atmosphäre vibrierender Intensität hineinzieht. Die dominierenden Purpurtöne bilden ein emotional aufgeladenes Fundament, das sowohl Tiefe als auch Verletzlichkeit ausstrahlt.
Aus diesem farbigen Grundrauschen brechen leuchtende Gelbpartien hervor, wie momentane Durchbru?che eines inneren Lichts, das sich gegen die vielschichtigen Strukturen des Bildes behauptet.
Die gestischen, beinahe atmenden Bewegungen der Acrylpaste erzeugen ein Gefu?hl von organischer Verdichtung, als wu?rde sich der Raum selbst formen und wieder auflösen. Zugleich wirken die kräftigen, impulsiven Setzungen wie Spuren eines intuitiven Dialogs zwischen Kontrolle und Loslassen.
Besonders eindrucksvoll ist die Art, wie das Bild seine Energie nicht nach außen schiebt, sondern nach innen zuru?ckholt, ein Klangraum aus Farbe, der eher spricht als zeigt. In dieser inneren Bewegung entsteht eine stille Dramaturgie: Das Licht bildet keine zentrale Quelle, sondern eine wandernde Präsenz, die zwischen den Farbzonen oszilliert und das Auge immer wieder in die Tiefe zieht. So wird das Bild zur Metapher eines inneren Vorgangs:
Transformation durch Reibung, Leuchten durch Widerstand, Klarheit durch das Durchwandern der eigenen Schatten. Es ist ein Werk, das nicht erklärt, sondern erweckt, und seine Kraft liegt gerade darin, dass es den Betrachter einlädt, die eigene innere Landschaft im vibrierenden Zusammenspiel von Purpur, Gold und Textur neu zu entdecken.