
Kalenderblatt vom 5. November
“Aurora”
Quarzsand, Acryl, Acrylpaste auf Aquarellbütten ca. 21 x 15 cm
In diesem Werk entfaltet sich ein Moment des Erwachens, ein Aufglühen zwischen Stille und Bewegung, das den Betrachter unmittelbar in seinen Bann zieht. Die Komposition aus Quarzsand, Acryl und Acrylpaste verdichtet sich zu einer vibrierenden Textur, in der Energie sichtbar wird, bevor sie Form annimmt. Aus der Tiefe des Materials steigt ein leuchtender Strom empor, ein Feuer aus Gold und Ocker, das wie ein inneres Licht den Raum erhellt.
Der Titel „Aurora“, die römische Göttin der Morgenröte, steht hier nicht für den Anfang eines gewöhnlichen Tages, sondern für den Übergang zwischen Dunkelheit und Bewusstwerdung. Das Bild erinnert an jenen Augenblick, in dem das Unsichtbare sich entschließt, Gestalt und Farbe zu werden. Es ist ein Sinnbild für Neubeginn, für das unaufhaltsame Erwachen schöpferischer Kraft.
Die raue Körnung des Quarzsands verleiht der Oberfläche eine archaische Lebendigkeit, als wäre sie Zeuge eines geologischen oder seelischen Prozesses. In den feinen Schichtungen der Farbe liegt eine stille Spannung, die an die Alchemie des Lichts erinnert, an jene Verwandlung, bei der Materie in Geist übergeht.
„Aurora“ ist kein Sonnenaufgang, sondern eine innere Explosion von Klarheit. Das Werk spricht von Transformation, von der Bewegung des Lebens selbst, das sich immer wieder aus dem Dunkel erhebt, um neu zu leuchten. Es ist eine Einladung, das eigene Erwachen zu spüren, still, kraftvoll und unausweichlich.