Kalenderblatt
10. Oktober

Kalenderblatt 10. Oktober

Das Kalenderblatt zum 10. Oktober
“Aus dem Codex Auroræ – das Erwachen des Zeichens”
“From the Codex Auroræ – The Awakening of the Sign”
“Del Códice Auroræ – El Despertar del Signo”

Aquarell auf Aquarellpapier ca 21 x 15 cm

Als die Nacht sich zurückzog, blieb ein einziger Hauch von Dunkel über der Welt,  wie der Atem eines vergessenen Traums. Dann, lautlos, begann das Licht zu schreiben. Keine Worte, nur Zeichen aus Gold und Glühen, uralt und neu zugleich.

Niemand wusste, wer sie gesandt hatte. Vielleicht die Sonne selbst, vielleicht das Bewusstsein der Erde. Doch wer sie sah, spürte ein Erinnern, als hätte die eigene Seele dieses Zeichen schon einmal berührt, in einer Zeit vor der Zeit.

Ein Bogen spannte sich über dem aufbrechenden Licht, wie der Schutz einer unsichtbaren Hand. Und in seinem Innern formte sich das erste Wort,  nicht zum Lesen, sondern zum Fühlen.

Es war das Wort des Erwachens.
Und die Welt begann, sich zu erinnern, dass sie Licht ist.

In diesem Aquarell begegnen wir einem Moment, der sich jeder Zeit entzieht,  der Geburt des Lichts selbst. Wie aus einer vergessenen Chronik des Universums scheint hier ein Fragment aufzutauchen: eine geheimnisvolle Schrift, ein Zeichen, das sich aus dem Dämmer erhebt, noch halb im Traum, halb im Erwachen.

Das Licht der Morgenröte bricht durch die sanften Farbschichten  – Rosa, Ocker, Violett und Gold – und taucht die Szene in jene leise Magie, die entsteht, wenn etwas Neues geboren wird, aber sein Geheimnis noch wahrt. Der dunkle Bogen über dem aufglühenden Zentrum wirkt wie die Schwelle zwischen Sichtbarem und Unsichtbarem, als halte er die Energie des Augenblicks fest, bevor sie in die Welt tritt.

Dieses Werk ist eine Botschaft aus einer anderen Dimension, ein Fragment eines unsichtbaren Buches: des Codex Auroræ, der Chronik der ersten Sonne. Es spricht zu jenen, die das Unsagbare fühlen, die wissen, dass jedes Erwachen – ob im Inneren oder im Kosmos – ein heiliger Akt ist.

„Das Erwachen des Zeichens“ erinnert uns daran, dass wir selbst Träger uralter Zeichen sind, dass auch in uns ein Licht ruht, das auf seinen Moment wartet, um zu erblühen. Jedes Betrachten dieses Bildes ist wie ein stilles Ritual, eine Rückkehr zum Ursprung, zur eigenen Essenz.

Dieses Werk entfaltet seine Kraft in Räumen, die Stille, Tiefe und Bedeutung suchen. Es zieht an wie ein Mysterium, nicht laut, sondern unausweichlich. Wer sich ihm öffnet, spürt: Hier spricht etwas, das älter ist als Worte und näher als jeder Gedanke.

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