
Kalenderblatt zum 29. September
“Auf nach Sylt!”
“Let’s go to Sylt!”
“Vamos a Sylt!”
Acryl, Acrylpaste auf Aquarellbütten ca. 15 x 21 cm
Der Titel zieht uns hinein in eine Bewegung, eine Sehnsucht, eine Verheißung von Aufbruch. Dieses Bild entfaltet eine Atmosphäre zwischen dramatischer Spannung und befreiender Weite: links die vibrierenden, reliefartigen Strukturen des Blaus, die an Wellen, Körper oder Erinnerungsfragmente denken lassen, rechts die brüchige, erdige Schwere des Felsens, dazwischen ein keilförmiger, goldener Streifen wie ein Weg, der uns hinaufführt, vielleicht ins Licht, vielleicht ins Offene, vielleicht ins eigene Innere.
Die Emotion, die spontan entsteht, ist ein inneres Ziehen , Sehnsucht nach Ferne, Abenteuer, aber auch nach einer Heimkehr in das Elementare. Damit ist keine Rückkehr an einen geografischen Ort gemeint, sondern die Rückkehr in etwas Ursprüngliches, das uns alle trägt: Meer, Erde, Sonne, Himmel. Dieses Bild ruft uns in jene uralte Vertrautheit zurück, in der wir uns eins fühlen mit den Kräften der Natur. Es ist, als ob wir sagen: „Hier bin ich wieder Teil des Ganzen, hier stimmen meine inneren Schwingungen mit der Welt überein.“
Handwerklich überzeugt das Bild durch den kraftvollen Einsatz von Acrylpaste, die plastische Strukturen erzeugt, welche fast tastbar sind. Das Blau gewinnt Tiefe durch seine reliefartige Oberfläche, während die Erdfarben des Felsens durchdacht geschichtet sind. Die Farbkomposition – Blau, Gelb, Braun – wirkt archetypisch, beinahe alchemistisch: Meer, Sonne, Erde. Wenn überhaupt, so liegt die „Schwäche“ in einer bewussten Rohheit, einer nicht geglätteten, nicht harmonisierten Oberfläche, doch gerade das ist Stärke: Authentizität statt Dekoration.
Symbolisch können wir dieses Werk auf mehreren Ebenen lesen. Emotional erzählt es von der Sehnsucht nach Weite und vom Mut, Grenzen zu überschreiten. Spirituell zeigt es den Übergang vom Materiellen (Fels, Schwere) zum Immateriellen (Meer, Weite, Himmel). Sozial-politisch mag es an Fluchtbewegungen erinnern, an das Aufbrechen in eine unsichere Zukunft, an die Frage: Wohin führt der Weg? Und existentiell schließlich stellt es jedem Betrachter die Frage: „Welchen Aufbruch wagst du? Wo ist dein Sylt?“
Die Stimmung passt vollkommen zur Intention: ein Bild des Aufbruchs, der Bewegung, des inneren wie äußeren Reisens. Es hält die Spannung zwischen Gefahr und Verheißung, zwischen Erdenschwere und Himmelsweite.
Wer dieses Werk betrachtet, wird nicht unberührt bleiben. Es fragt uns: „Bleibst du am Rand des Felsens stehen, oder setzt du deinen Fuß in das goldene Dreieck, das dich ins Offene trägt?“
Damit wird dieses Bild mehr als Dekoration. Es ist ein Initiationsobjekt, ein Tor, ein Ruf. Wer es besitzt, holt sich nicht nur Farbe an die Wand, er holt sich Energie, Bewegung, Lebendigkeit in sein Zuhause. Dieses Werk ist ein täglicher Begleiter für alle, die wissen: Leben ist Aufbruch.